Do 22.4. / 18 Uhr / Luru-Kino
Eintritt: 5,50 / 4,50 €
EXPANDER II – STARE / PLATEAU / FALLS / DER KLANG DES MEERES
ca. 60 min
STARE
BRD 1991
Regie: Karl Kels
Schwarzweiß
stumm
Laufzeit: 6 min
“Es ist Nacht. Der Mond leuchtet. Eine statische Kamera fängt einen Starenschwarm ein, der am Himmel Kreise zieht.
Kels hat Bilder von verschiedenen Kopien des Originalmaterials in einer bestimmten metrischen Ordnung montiert, ohne aber die eigentliche Chronologie ihrer Bewegungen abzuwandeln, wobei sich die ständig ändernden Formen der Vögel in der Grobkörnigkeit des Films auflösen.
Der mit einem einzigen Film ohne irgendeine Unterbrechung gefilmte Vogelflug bildet Konfigurationen von erstaunlicher Schönheit. Vor dem Hintergrund des fernen Mondes beschwören die Stare, die gleichzeitig Elektrizitätsleitungen in nächster Nähe überqueren, ein immenses Empfinden von Tiefe.” (11. Stuttgarter Filmwinter, 1998)
PLATEAU
BRD 2005
Regie: Jörn Speidel
Farbe
ohne Dialog
Laufzeit: 27:32 min
"Plateau zeigt einen von Bauwerken gerahmten Flusslauf. Das Schwarz jenseits des konventionellen Bildrechtecks wächst entlang architektonischer Linien in die Bildflächen hinein und erzeugt immer neue Bildfelder. Brücken führen ins Nichts, im Wasser spiegelt sich ein nicht mehr vorhandener Himmel. Jede neue Einstellung interpretiert die Welt um, anstatt sie als Dokumentation zu affirmieren." (Heinz Emigholz)
FALLS
USA 2006
Regie: Niklas Goldbach
Farbe
OF
Laufzeit: 10:28 min
Die Aufnahmen zur Videoarbeit FALLS entstanden im Dezember 2005 auf der kanadischen Seite der Niagara Fälle. Das Video zeigt die Wasserfälle in verlangsamten und auf dem Kopf stehenden Aufnahmen, die sich dem Betrachter erst nach einiger Zeit erschließen. Die erzeugte Atmosphäre bricht das romantische Klischee der Niagara Fälle und erzeugt beim Betrachter ein akrophobisches Gefühl.
Für die Tonebene des Videos wurden Sound-Fragmente des von Henry Hathaways inszenierten Thrillers NIAGARA benutzt, in dem eine Frau versucht, ihren Ehemann umbringen zu lassen. (arsenal)
DER KLANG DES MEERES
BRD 2005
Regie: Wolfgang Lehmann
Schwarzweiß
stumm
Laufzeit: 13 min
Inspirationsquelle für Wolfgang Lehmanns stummes Filmpoem DER KLANG DES MEERES, das in Zusammenarbeit mit Telemach Wiesinger entstand, waren die von Herman Melville beschriebenen „Seelenbilder“ in seinem Roman „Moby Dick“: „Lass einen zerstreuten Menschen in tiefe Träume versinken [...] und ohne jeden Zweifel wird er dich zum Wasser führen [...] Ja, jeder weiß, dass Meditation und Wasser auf das Innigste miteinander verbunden sind!“
In klaren Schwarzweiß-Bildern, die in der Montage stark rhythmisiert werden, entfaltet DER KLANG DES MEERES in der Stille eine visuelle Komposition intensiver Musikalität, die sich zu einer imaginären Reise in die Wellenlandschaft der Atlantikküste verdichtet. (arsenal experimental)