Solo für Licht

Solo für Licht 2009 — L'Inferno

19.März bis 8.April 2009 in Leipzig

 

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Donnerstag 02.04.09 Uhrzeit 20.00 Uhr - UT Connewitz

L'Inferno

Eintritt 10,- / 8,- €

Regie
Francesco Bertolini, Adolfo Padovan, Giuseppe de Liguoro
Drehbuch
nach "Commedia" von Dante Alighieri
Kamera
Emilio Roncarolo
Darsteller
Salvatore Papa (Dante Alighieri), Arturo Pirovano (Virgilio), Augusto Milla (Luzifer)
Bauten
Francesco Bertolini, Sandro Properzi
Premiere
10.März 1911 (Italien)
Farbe
Schwarzweiß
Zwischentitel
Englisch (deutsche Untertitel)
Laufzeit
71 min

L'INFERNO, der erste italienische Spielfilm der je produziert wurde, beruht auf Dante Alighieris „Commedia“ (auch „Divina Commedia“) und erzählt von einer Reise durch die Hölle, die Begegnungen mit Engeln, Dämonen und selbst mit Luzifer bereithält. Der Dichter selbst ist es, der hier vom römischen Dichter Vergil begleitet, die Strafbezirke der Sünder, beginnend in der Vorhölle, durchwandert.

Drei Jahre lang dauerte die Produktion unter Verwendung von erstaunlichen Effekten, aufwendigen Szenerien und mehr als 150 Mitwirkenden. Mögen die visuelle Effekte heute auch etwas roh wirken, so zeugen sie doch von einer erstaunlichen Kreativität. Man ahnt Anleihen bei Georges Méliès.
Auch sind die wenigen stilistische Eigenheiten — wie die dezenten Schwenks — schon als Pionierleistungen in einer Zeit zu betrachten, in der man sich noch auf das Abfilmen beschränkte. Auffällig sind die detaillierten und wortreichen Zwischentitel. Ohne diese bliebe die Visualisierung dieses ersten Teils der „Komödie“ durch bewegte Bilder zwar eindrucksvoll, zugleich aber weitgehend unverständlich. Bei der Komposition der Bilder ließen sich die Regisseure von der Bildserie des französischen Malers und Grafikers Gustav Doré (1832-1882) inspirieren. Mehr als 136 Bildplatten, deren Kompositionen im Filmung nachstellt werden, schuf der Künstler zu Dantes Werk, allein 75 für den ersten Teil, „Die Hölle“.
L'INFERNO wurde am 10. März 1911 im Teatro Mercadante in Neapel zum ersten Mal vorgeführt. Der Erfolg, auch international, war grandios. Mit einem Einspielergebnis von zwei Millionen Dollar allein in den USA kann man von einem frühen Blockbuster sprechen. Später ging der Film für beinahe 100 Jahre in den Archiven verloren. Heute zählt er zu den wiederentdeckten Meisterwerken der frühen Stummfilmära.

Musikalische Begleitung: LU:V